Ich glaub, ich pack das nicht!

Ich denke gerne an die Zeit zurück, als ich mir noch Sorgen machte, ob meinen Eltern vier Liederbücher, die ich mitnehmen wollte, im kommenden Jahr arg fehlen würden. Alle vier stehen mittlerweile wieder seelenruhig an ihrem altbekannten Platz im Schrank. Kein Platz im Koffer. Doch mit dieser schweren Entscheidung ist die Qual der Wahl noch nicht überstanden. Wie sich die unterschiedlichsten Gegenstände in der Mitte meines Zimmers stapeln, türmen sich auch die Fragen:

Soll ich einen Föhn mitnehmen? (Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, wann ich mich das letzte mal geföhnt hab, aber die Gelegenheit kommt bestimmt). Und was ist mit einer Taschenlampe? Oder gleich einer Kerze? (Strom haben die da schon, oder?) Brauch ich die 100 Liter Sonnenmilch, die mir meine Mutter andrehen will? Und sollte ich nicht lieber doch einen Jahresvorrat an Desinfektionsmittel, Insektenspray, Duschgel und Nutella einpacken? Oder dann lieber gleich meinen Computer, mit dem ich mir bestellen kann, was mir noch fehlt? Meine eigene Decke ist sicher bequemer, als die Decke dort im Heim - noch angenehmer wäre mein eigenes Bett! Bleib ich doch hier - dann blieb mir absolut alles, was ich brauch, zu jeder Zeit mit Sicherheit!

Mit diesem Gedanken nehme ich meine bereits schwer bepackte Tasche und schütte ihren gesamten Inhalt auf den Boden. Wofür gehe ich wirklich auf die Philippinen? frage ich mich.

Ich öffne die nun leere Tasche und lege meine Bibel hinein.

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