Archive für den Monat: Oktober 2014

 

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Am Samstag haben wir die weite Pilgerreise bis zur Adventisten-Universität auf uns genommen und wurden belohnt mit dem ruhigsten und entspanntesten Tag seit langem. Im Grunde ein guter Plan, eine Uni, die mit ihren 5000 Studenten sonst einer geschäftigen Kleinstadt gleicht, am Sabbat zu besuchen, an dem nicht nur das Arbeiten verboten ist, sondern außerdem die Tradition besteht, ausländische Besucher zum Essen einzuladen.

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Schon heute morgen hat man es gemerkt: Irgendetwas ist anders. Im Dorm war es ebenso ruhig, wie in der Kantine, verdächtig ruhig. Dann werden wir endlich informiert. Teambuilding steht auf dem Programm. In alter Zeltlagermaniert müssen sechs Gruppen in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten, bis am Ende ein Sieger gekührt wird. Doch letztendlich haben alle die Lektion verstanden: Am besten ist es immer noch alle zusammen auf einem Haufen.

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Die ADRA-Band bei der musikalischen Gottesdienstgestaltung.

Wir haben zwar nur zwei Stunden geprobt, und davon eine Stunde die Instrumente gestimmt. Um die Professionalität zu wahren haben wir uns dann unser Barong angezogen und einfach mal so getan, als wären wir so was wie ne Band. Und hey, hauptsache Gott gefällts.

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Die wochenlange Vorbereitung hat endlich ein Ende, denn er ist da, der 4. Foundation Day der Visions of Hope Christian Schools. Neben waghalsigen Spielen, exzellentem traditionellen Essen und Tanz- und Gesangseinlagen stand hauptsächlich eines auf dem Programm: Fröhlichkeit, Gemeinschaft, Ausgelassenheit. Fern scheint der Alltag und viel ferner noch die Vergangenheit.

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Das Schlagwerk der Straße.

Mit ihren Fußmaschinen klopfen sie meisterhaft wilde Rhythmen in den Asphalt.

Mag es dir als taktlos erscheinen, verstehst du schlicht die Schlagfolge nicht.

Auftakt, ein treibender Rhythmus,

ein Wirbel, dann Synkopenspiel,

Stopp.

Gegen den Schlag geht es weiter.

Im Wechsel hämmert Hand und Fuß.

Zum turbulenten Tanz spielen sie auf.

Schritte, die nur für sie selbst Sinn ergeben.

Ob groß, ob klein, jeder nimmt teil.

Ein Gesellschaftstanz, getanzt in dieser Gesellschaft.

Freund und Feind vereint im Gegeneinander der Stimmen zum Wohlklang aller.

So spielen Straßenmusikanten ihre Symphonien,

bis mit Trommeln und Tröten das fatale Finale naht.

Die Reihen schließen sich.

Accelerando, Crescendo,

Offbeat, Crash.

Ein Schlag. Einschlag.

Die Fanbase bebt.

Kaum ein Stück verklungen, wird wieder eingezählt.

Takt ein, Takt aus, hält das Spiel diese namenlosen Künstler am Leben.

Leben für das Leder.

 

P1010864 kompAlles scheint zu schreien auf diesem Bild und doch verbreitet es auch auf eine seltsame Art und Weise Ruhe. Die Gelassenheit des Arbeiters ist regelrecht spürber, mit der er durch diese Farbexplosion schländert. Gerade durch seine Gegensätzichkeit ist dieses Foto ein Sinnbild für die vielen neuen Eindrücke, die wir bei unserem erneuten Hauptstadtbesuch machen durften. Wir kamen mit dem einfachen Vorhaben nach Manila, unser Visum zu verlängern, und gingen einmal mehr mit der Erfahrung nach Hause, dass die Philippinen ein Ort der Überraschungen und der Verzögerungen sind. Und dann gibt es jenseits dieser Beiden noch die Prozedur eine philippinische Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten: Eine Irrfahr, neben der die Odyssee darsteht wie eine Sightseeingtour.