Ora et Labora

Nach 4 Tagen harten Arbeitens, hab ich nun endlich frei und kann für Euch das Geheimnis um meinen Arbeitsplatz lüften: Magdalena das liegt so zwischen Manila und Mittelerde. Nach einigen Stunden Autofahrt durch Philippinisches Hinterland kamen wir an einem hohen, rostzerfressenen Tor an. Die Pforte bildete ein Bindungsglied zwischen zwei hohen, mit Stacheldraht gekrönten Mauern. Das Bild regte natürlich unsere bisdahin schon sehr aktive Phantasie an. WIr machten uns Vorstellungen: Müssen wir uns mit wilden Straßenkindern rumschlagen, in Wellblechhütten wohnen, uns unser Abendessen selber fangen? Haben wir ein Rad dabei, falls wir auch das neu erfinden sollen? Dann öffnet sich das Tor und mit ihm eine neue Welt. Eine Welt in Disziplin und Ordnung. Der Tag ist komplett durchgeplant, die Häuser werden Täglich geputzt (und sind unter keinen Umständen mit Schuhen zu betreten), die Menschen auch (ohne sich gewaschen zu haben bekommt keiner Abendessen). Die Jungs erfüllen gewissenhaft ihre Aufgaben, ein Mix aus Beten, Schule, Beten, Sport, Haushalt und Beten. Es ist der einzige Weg, Jungs bei der Stange zu halten, die in den zehn bis sechzehn Jahren ihres Lebens mehr Elend erdulden mussten als somancher betagte Mann. Nur noch die Narben in ihren fröhlichen Gesichtern erinnen an diese Zeit, bevor Jesus und das Community Center ihnen ein neues Leben schenkte. Auch wenn es schwer ist, sich an all das Neue zu gewöhnen (Mit jedem ungewöhnlichen Umstand, den ich durchschaue, kommen 5 neue, die mich noch viel blöder dastehen lassen), beginne ich mich langsam, ganz langsam zuhause zu fühlen.

P1010226 komp

 

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